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25 Prozent der Sitze trotz 30 Prozent der Stimmen

Zur Kommunalwahl 2008 vollzog die damalige „Parteilose Liste / Freie Wahlgemeinschaft“ einen ersten Generationswechsel. Heinz Schmidkunz und Rudi Thüring stellten sich nach zwölf Jahren im Gemeinderat nicht mehr zur Wahl. Stattdessen zogen Horst Schlegel, Horst Seidel und Harald Strößenreuther ins Rathaus ein. Um wenige Stimmen hätten die „Freien Wähler“ mit Wolfgang Sauerbrey (337) sogar einen vierten Ratsherren entsandt. Auch Gabriela Pöhlmann (333) stand unmittelbar vor dem Einzug als erste Frau.

Seinerzeit wurde nach dem d’Hondtschen Auszählverfahren gewählt, in dem die Sitze nach dem Teilerverfahren vergeben werden. Zunächst wird die jeweilige Zahl der geholten Stimmen durch „1“ geteilt, dann durch „2“ und so weiter. Die so resultierenden Quotienten ergeben der Größe nach die Vergabe der Sitze. 

 

Das Auszählverfahren bevorteilt allerdings die stimmenmäßig stärkere Fraktion. So erhielt die CSU für 38,7 Prozent der errungenen Stimmen 41,7 Prozent der Sitze, die SPD für 31 Prozent der Stimmen genau ein Drittel der Sitze. Den „Freien Wählern“ blieb das Nachsehen. Sie bekamen trotz 30,4 Prozent der Stimmen nur 25 Prozent der Sitze.

      CSU SPD FW
           
Stimmen: 16579   6413 5133 5033
    in % 38,7 31,0 30,4
           
nach d'Hondt: 12  Sitze 5 4 3
    in % 41,7 33,3 25,0
           
    Teiler      
    1 6413 5133 5033
    2 3207 2567 2517
    3 2138 1711 1678
    4 1603 1283 1258
    5 1283 1027 1007
    6 1069 856 839


Zur Kommunalwahl 2014 wird erstmals das Hare-Niemeyer-Verfahren angewendet. Hier wird die Anzahl der geholten Stimmen durch die Zahl der zu vergebenden Sitze (in Höchstädt: 12) dividiert. Die sich so ergebenden ganzen Zahlen bestimmen über den ersten Teil der vergebenen Stimmen. Wäre 2008 schon so gewählt worden, hätten die CSU 4, die SPD 3 und auch die „Freien Wähler“ zunächst 3 Sitze erhalten. Die verbleibenden zwei Sitze wären nach Größe der Nachkommastellen vergeben worden. Den elften Sitz hätte mit 0,7153 die SPD, den zwölften Sitz mit 0,6429 die „Freien Wähler“ erhalten. Somit wäre schon 2008 ein 4-4-4 das Resultat gewesen.

nach Hare-Niemeyer:     CSU SPD FW
           
Stimmen: 16579   6413 5133 5033
    in % 38,6815 30,9609 30,3577
           
  12 Sitze 4,6418 3,7153 3,6429
           
  10   4 3 3
           
    Rest 0,6418 0,7153 0,6429
           
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